Bodhisattvas in Buddhismus und Esoterisches Christentum
Helfer der Menschheit 

Vortrag von Margarete van den Brink
beim Symposium von 'Stichting de Heraut' am 20. September 2009

Wir leben in einer faszinierenden Zeit. Überall um uns herum sehen wir Menschen innerlich aufwachen, sich Fragen stellen, geistige Erfahrungen haben und nach Antworten suchen.

Vor dreißig, vierzig Jahren war das noch ganz anders. Ich weiß noch sehr gut, dass – wenn man spirituell interessiert war oder sich mit Reinkarnation beschäftigte – man es besser für sich behalten konnte, da man sonst als eigenartig, schwebend oder gar unzurechnungsfähig eingeschätzt wurde.

Glücklicherweise ist das jetzt anders.

In all diesen Erfahrungen und in unserem Suchen nach dem Sinn des Lebens zeigt sich etwas Wesentliches. Nämlich, dass in unserer Zeit die geistige Welt sich öffnet und zugänglich wird.

Das geschieht von zwei Seiten: aus der geistigen Welt heraus für uns Menschen und umgekehrt von unserem Inneren heraus in die geistige Welt.

Engel erscheinen in Träumen, im Halbschlaf oder einfach so, während du im Garten sitzt oder dich in schwierigen Situationen befindest. Dann kann es sein, dass auf einmal eine Gestalt neben dir steht, die dich durch ihre Anwesenheit ermutigt und dir Kraft schenkt.

Zwei Ziele

Im Laufe der langen Zeit, in der ich mich mit Spiritualität befasse, ist mir klar geworden, dass die geistige Welt zweierlei Absichten mit uns vorhat.

1. Erstens unterstützen und stimulieren die geistigen Wesen, die Engel, uns Menschen auf unserem persönlichen und geistigen Weg auf der Erde. Das heißt, sie wollen, dass wir uns persönlich entwickeln und unseren geistigen Kern, unser tieferes geistiges Selbst, das Bild Gottes, das wir in uns tragen, zur Entfaltung bringen. Indem wir das tun, bekommen wir wieder Verbindung mit der Welt des Geistes, die Welt Gottes. Nun von innen heraus.

2. Das zweite Ziel, worauf die Engel hinarbeiten ist, dass wir Menschen bereits auf Erden Mitarbeiter der geistigen Welt werden. Jetzt, da wir geistig erwachen, will die geistige Welt mit uns zusammenarbeiten an der weiteren Entwicklung zu höheren Ebenen des Bewusstseins und Daseins. Auch weil die geistigen Wesen uns immer mehr dazu brauchen.

Die Engel finden es deshalb sehr wichtig, dass wir verstehen was ihre Aufgabe im Bezug auf die Menschen, die Erde und des Kosmos ist. Denn je mehr wir verstehen wer sie sind und was sie tun, umso mehr können sie uns erreichen und führen. Und so mit uns auf Erden zusammenarbeiten.

Bevor ich etwas über die Bodhisattvas erzähle, die als Helfer der Menschheit auftreten, will ich erst kurz etwas über Engel sagen und wie sie organisiert sind.

Die Engelhierarchien

Es gibt verschiedene Engelarten. Gemäß der christlich-esoterischen Tradition gibt es neun verschiedene Gruppen. Die Engel gehören zur unteren Gruppe. Die Erzengel stehen über den Engeln und darüber wieder die Zeitgeister oder Archai.

Noch weiter darüber wirken noch höhere geistige Mächte, die mit den großen kosmischen Entwicklungen zu tun haben.

Weit über den allerhöchsten dieser göttlich-geistigen Wesen befindet sich die Göttliche Dreifaltigkeit. Die Göttliche Dreifaltigkeit besteht aus dem Vatergott, dem Sohngott und dem Gott des Heiligen Geistes. Die Dreifaltigkeit wirkt durch alle Ebenen der geistigen Welt und der Engelhierarchien hindurch zur Erde und zu uns Menschen.

Die Engel, Erzengel und Archai (also die unteren drei Gruppen), sind vor allem mit der menschlichen Entwicklung auf Erden verbunden.

Die Botschafter und Schutzengel individueller Menschen, also jedes Einzelnen, kommen aus ihrer Mitte. Jeder von uns hat einen persönlichen Engel, der uns auf unserem Lebensweg begleitet und trägt. Unser ganzes Leben hindurch. Nicht nur in diesem Leben, sondern auch in den Leben, die wir hinter uns haben und die noch kommen werden.

Neben den Engeln, die mit uns persönlich verbunden sind, gibt es die Erzengel.

Sie haben nicht sosehr die Aufgabe Individuen, sondern Menschengruppen in ihrer Entwicklung zu führen. Denke an Völker, aber auch an Gruppen die weltweit miteinander an der Rettung der Erde arbeiten. Auch sie können von einem Erzengel geführt werden, der sie inspiriert, leitet und Lösungen finden lässt.

Bodhisattvas im Buddhismus

Aber wie ist es mit den Bodhisattvas?

Den Namen 'Bodhisattva' finden wir sowohl in der östlichen Spiritualität – im Besonderen im Buddhismus – als auch in der westlichen Esoterik, wie die Theosophie und Anthroposophie.

Für den Buddhismus, über den ich erst sprechen werde, ist ein Bodhisattva ein hohes göttliches Wesen, das sich auf dem Weg zur Buddhaschaft befindet, dass heißt zur vollständigen Erleuchtung. Auf dem Weg zur Buddhaschaft kommt der Bodhisattva für seine oder ihre (es gibt auch weibliche Bodhisattvas) Entwicklung immer wieder zur Erde und verbindet sich mit einem Menschen.

Wenn ein Bodhisattva nach wiederholten Leben auf der Erde die Buddhaschaft erreicht, bedeutet dies, dass er vollständig erleuchtet ist. Das heißt, dass er oder sie als Buddha ein Wesen geworden ist, in dem der Geist sich in seiner ganzen Vollkommenheit entfaltet hat. Dieses Wesen lebt dadurch in einem sehr hohen Bewusstseinszustand, braucht nicht mehr auf der Erde zu inkarnieren und kann in das Nirwana eingehen.

Im Mahayana Buddhismus geht man davon aus, dass ein Bodhisattva, der auf Erden in einem menschlichen Körper lebt, geistig schon so weit entwickelt ist, dass er oder sie nicht sosehr für sich selbst da ist, sich aber vor allem darauf richtet, anderen Menschen auf Erden auf ihrem Weg zur geistigen Erleuchtung und Befreiung zu helfen. Der Mahayana Buddhismus ist eine Strömung im Buddhismus, in dem das Element der Liebe eine wichtige Rolle spielt.

Es ist klar, dass die Bodhisattvas, die hohen geistigen Wesen der Weisheit und des Mitgefühls, ihre Aufgabe auf Erden nur erfüllen können, wenn sie einen spirituell hochentwickelten Menschen finden können, durch welchen sie wirken können. Denn nur dann haben sie das physische Instrument zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht ihre Aufgabe auf Erden zu erfüllen.

Ein Beispiel eines Bodhisattvas der durch einen Menschen hindurch wirkt, ist für die Tibetaner der Dalai Lama, der Führer des Tibetanischen Buddhismus, der in Indien wohnt. Die Buddhisten sehen ihn als die Inkarnation des Bodhisattva Chenrezig, der auch Avalokiteshvara heißt, der der Bodhisattva des Mitgefühls genannt wird. Weil solch ein hohes geistiges Wesen in ihm wirkt, betrachten die Tibetaner den Dalai Lama als eine Gottheit und wird er als 'Seine Heiligkeit' angesprochen.

Dieser Bodhisattva Chenrezig oder Avalokiteshvara erschien schon eher in China in einer weiblichen Inkarnation und zwar als die Göttin Kuan Yin. Überall in China findet man ihre Abbildungen. Meistens in einem langen weißen Gewand mit einem Kind auf dem Arm. Von Kuan Yin wird gesagt, dass sie als Bodhisattva so weit entwickelt war, dass sie die Buddhaschaft erreicht hatte und dadurch in das Nirwana eingehen konnte.

Sie verzichtete aber aus Betroffenheit und Solidarität mit den leidenden Menschen auf Erden darauf, denen sie weiterhin helfen wollte. Die Überlieferung erzählt, dass sie darüber folgendes sagte:

'Ich erreichte Erleuchtung, ging aber nicht in die ewige Glückseligkeit über. Mein Menschenleib gab mir einen tieferen Einblick in die Schmerzen, die andere erleiden. Wegen meiner tiefen Gefühle, wegen meines Verständnisses von Elend und Leiden, wegen meiner Entscheidung, werde ich die Mitfühlende genannt: Kuan Yin – sie die die weinende Welt hört.'

Sehen Sie, ein hohes geistiges Wesen, eine Bodhisattva, kommt zur Erde, sieht das Leiden der Menschen und hilft ihnen das Leiden zu tragen.

Auch hier in der östlichen Tradition sehen wir wieder den doppelten Auftrag, den ich schon erwähnte: einerseits sich selbst geistig weiterzuentwickeln und anderseits unmittelbar damit verbunden, anderen Menschen bei ihrer Entwicklung helfen zu wollen. Letzteres kann aus einer tiefen Liebe heraus soweit gehen, dass die Not anderer Menschen dir mehr ans Herz geht als die eigene Glückseligkeit im Nirwana.

Die Bodhisattvas leben uns damit vor, wohin wir Menschen unterwegs sind.

Die Bodhisattvas im esoterischen Christentum

Nicht nur der Buddhismus, auch das esoterische Christentum kennt, wie ich gerade schon aufzeigte, das Wesen Bodhisattva. Dies entdeckte ich auf meinem eigenen geistigen Weg. Ich bin nämlich selbst einen Weg gegangen, den man heutzutage bei vielen Menschen sieht: ich begann im traditionellen, kirchlichen Christentum, fühlte aber, dass die Wahrheit viel grösser und umfassender ist, als sie dort erzählt wird.

So fing meine Suche an. Die führte mich erst zur Theosophie und zum Buddhismus. Dort lernte ich eine Weile und fing an mehr zu verstehen, aber bei Rudolf Steiner und dem, was er über das esoterische Christentum sagt, bin ich erst wirklich zu Hause angekommen. Es überraschte mich bei ihm auch Bodhisattvas anzutreffen.

Für mich war das ein Grund zu untersuchen, wo sich der Buddhismus und das esoterische Christentum einander berühren. Denn es war und ist mir klar, dass es einen Zusammenhang zwischen Beiden gibt. Diese zwei Themen interessieren mich so, dass ich angefangen habe ein Buch darüber zu schreiben.

Wie sieht das esoterische Christentum nun den Bodhisattva?

Auch im esoterischen Christentum wird ein Bodhisattva als ein hohes geistiges Wesen gesehen. Und zwar als ein geistiges Wesen, das aus dem Rang der Erzengel stammt. Deshalb hat er auch göttliche Weisheit. Man könnte sagen: ein Bodhisattva ist im esoterischen Christentum ein Erzengel einer besonderen Kategorie, der eine besondere Mission hat.

Wie ich schon sagte, ist ein Engel mit einem einzelnen Menschen verbunden, ein Erzengel mit größeren Menschengruppen.

Ein Bodhisattva ist ein Erzengel, der sich mit einem einzelnen Menschen verbindet, um aus seiner hohen Weisheit heraus durch diesen Menschen hindurch, größere Menschengruppen, oder sogar die gesamte Menschheit auf Erden, zu unterrichten und zu führen.

Ein Bodhisattva ist in der christlichen Esoterik ein großer Menschheitslehrer.

Der Bodhisattva als Menschheitslehrer

Die Rolle des Bodhisattvas als Menschheitslehrer können wir am besten verstehen, wenn wir den Weg betrachten, den wir Menschen auf Erden gehen. Wenn wir zurückgehen in der Geschichte der Menschheit, dann sehen wir, dass immer wieder neue Kulturen entstanden sind, eine Weile geblüht haben und dann wieder untergegangen sind.

So kannten wir in früheren Zeiten Hochkulturen wie eine persische Kultur, eine ägyptische, eine hebräische - das heißt eine alt-jüdische – eine griechische, eine römische usw.

Wir Menschen haben in all diesen alten Kulturen gelebt. In jeder dieser Kulturen waren wir inkarniert, haben wir gelebt und auch wieder etwas Neues gelernt.

  • In der alten persischen Kultur lernten wir zum Beispiel das Land zu bearbeiten.
  • In der ägyptischen Kultur lernten wir wie Himmel und Erde zusammenhängen und wie man dies an der Konstellation der Sonne und der Planeten sehen kann.
  • In der hebräischen Zeit (die Zeit des Alten Testamentes in der Bibel) empfingen wir göttliche Gesetze, die uns sagten, wie wir Menschen uns moralisch verhalten sollen.
  • In der griechischen Zeit fingen wir an zu lernen, selbst denken zu können.

Sehen Sie, immer aufs Neue wurden auf Erden neue Möglichkeiten geschaffen, wodurch wir uns entwickeln und uns neue Fähigkeiten aneignen konnten.

Indem wir in jedem dieser Zeiträume wieder inkarnierten, zur Erde kamen, erlebten, erfuhren und lernten wir Menschen stets etwas Neues. Dadurch konnten unsere Seelen und allmählich auch unsere Persönlichkeit sich durch all diese neuen Umstände und Kulturen entwickeln, zu den Menschen, die wir jetzt sind.

Die ständigen kulturellen und religiösen Erneuerungen (denn es entwickelten sich immer wieder neue Religionen, denke zum Beispiel an den Hinduismus, das Judentum und das Christentum, die im Laufe der Zeit entstanden sind) wurden von hohen Menschheitslehrern geleitet. Menschen auf Erden, in denen ein Bodhisattva, ein hoher Erzengel, wirkte.

  • So kennen wir aus der Geschichte der alt-persischen Zeit den großen Führer Zarathustra, der das Kommen des großen Sonnenlogos zur Erde schon tausende von Jahren vorher verkündete;
  • in der ägyptischen Zeit den großen Hermes;
  • im alten Judentum Moses, der von Gott das Gesetz der zehn Gebote empfing;
  • und kurz vor Beginn des Christentums, Jeshua Ben Pandira, den wichtigsten Führer der Essenern.

In jedem von ihnen wirkte ein Bodhisattva, ein Abgesandter aus der göttlichen Welt, der uns in seiner hohen Weisheit neue Erkenntnisse und neue Fähigkeiten lehrte.

Der Gautama Buddha

Einer dieser hohen Bodhisattvas, der gemäß dem esoterischen Christentum sehr wichtig ist für unsere Entwicklung als Menschen - es wird sie vielleicht wundern, das im Rahmen des esoterischen Christentums zu hören - ist der Menschheitslehrer, den wir kennen als den Gautama Buddha.

Er wird auch der große Buddha oder Shakyamuni genannt. Der Buddha also, an den sich die Buddhisten bis heute wenden.

Das esoterische Christentum sagt uns, dass es der Auftrag dieses großen Buddhas war um 500 Jahre bevor die höchste Gottheit, der hohe Sonnengeist, den wir im Westen Christus nennen, zur Erde kam, die Lehre des Mitgefühls und der Liebe zur Erde zu bringen. Wozu war das nötig? Warum war das so wichtig?

Das war wichtig, weil diese Lehre von Liebe und Mitgefühl uns Menschen befähigen würde, ein solches Gefühl für Wahrhaftigkeit und das Gute zu entwickeln, dass wir Jahrhunderte später, in der Lage sein würden, das Einströmen der hohen göttlichen Weisheit und Liebe, die der Sonnenlogos, der Sonnengeist zur Erde brachte, in unserem Herzen aufzunehmen.

Wie wurde uns Menschen ein solch neues Ideal oder neue Fähigkeit wie Liebe und Mitgefühl von einem Bodhisattva gebracht?

Die Einweihung des Buddhas

Ich will Ihnen einige Skizzen aus dem Leben des Buddhas geben, woran Sie dies sehen können.

Der Bodhisattva, der später der große Buddha wurde, verband sich schon vor dessen Geburt mit Siddharta, dem Sohn eines Fürsten in Indien. Der Bodhisattva führte den Prinzen Siddharta durch verschiedene einschneidende Erfahrungen. Diese Erfahrungen waren alle verbunden mit Schmerz und Leid. Sie hatten zur Folge, dass Siddharta, als er 29 Jahre alt war, auf alle weltlichen Sachen verzichtete und ein Leben als wandernder Asket anfing.

Als Siddharta in einer tiefen Meditation versunken ist, greift der Bodhisattva in ihm ein und inkarniert völlig in seinem Körper und in seiner Seele.

Durch dieses eingreifen des Bodhisattvas erfolgte eine tiefe Einweihung. Während dieser Einweihung wurden sowohl der Bodhisattva als auch Siddharta zu Buddha, der Erleuchtete. Dieses Ereignis, die Einweihung des Siddharta im 35. Lebensjahr, wird beschrieben als 'das Sitzen unter dem Bodhibaum'.

Während dieser Erleuchtung gewann der Gautama Buddha, wie Siddharta von dem Moment an hieß, einen tiefen Einblick in die Geheimnisse und Rätsel des menschlichen Daseins. Das hatte zur Folge, dass in ihm - wie man das nennt - die Lehre von Mitgefühl und Liebe aufging. Das heißt: auf einmal sah er, was die Menschheit brauchte um sich in die gute Richtung weiterentwickeln zu können.

Der Achtfältige Pfad

Tief bewegt von der Not der Menschen hat er diese Lehre von Mitgefühl und Liebe, die ihm geschenkt wurde, zu einem Entwicklungsweg, der der Achtfältige Pfad genannt wird, ausgearbeitet. Später auch in seinen Unterweisungen.

Der Achtfältige Pfad hilft uns unsere Seele, unser Astralleib, auf disziplinierte Weise zu reinigen, indem wir Griff auf das Chaos, das in unserer Seele herrscht, bekommen.

Es ist wichtig, so sagt Buddha, danach zu streben, immer die richtige Meinung über Dinge zu bekommen. Das heißt, nicht nur so zu urteilen oder verurteilen, sondern erst nachzudenken und so zu einer richtigen Anschauung der Dinge zu kommen.

Auch ist es wichtig, nicht nur so etwas zu sagen oder zu schwatzen, sondern aufgrund von Einsicht gewissenhaft deine Worte zu wählen. Die richtigen Worte zu sprechen.

Das führt dann wieder zum rechten Handeln: Dinge auf die richtige Weise tun, usw..

Mit dem Achtfältigen Pfad wurde uns ein ethischer, ein geistiger Weg gegeben, der uns hilft aufgrund eigener Erkenntnis und aus eigenem Antrieb, Moralität zu entwickeln. Das heißt, selber aus deinem eigenen Innern heraus Wahrheit zu finden und Gutes zu tun.

Ein neuer Entwicklungsschritt

Sehen Sie wie interessant das ist! Dieser Weg, der durch Buddha zur Erde kam, hat uns Menschen also wieder einen Schritt weiter gebracht in unserer Entwicklung.

Davor war die geistige Führung darauf gerichtet uns zu lehren gehorsam die vorgeschriebenen Gesetze zu befolgen. Gesetze wie die zehn Gebote, die Moses gebracht hat. Gesetze die uns von außen auferlegt wurden.

Jetzt konnten wir dank der neuen Gabe des Buddhas, selber lernen das Wahre und das Gute zu finden, vorausgesetzt wir würden uns bewusst entwickeln.

Rudolf Steiner erzählte, dass diese Lehre von Mitgefühl und Liebe, die uns als neue Entwicklungsmöglichkeit gegeben wurde, uns Menschen nur deshalb gebracht werden konnte, weil der Bodhisattva einmalig völlig in einem Menschen, in diesem Fall in Siddharta, inkarnierte und zu Buddha wurde. Wäre das nicht geschehen, hätten wir diese Gabe nicht empfangen.

Zusammengefasst

Wenn ich kurz zusammenfasse was ich gerade erzählt habe, dann können wir sagen, dass sowohl der Buddhismus, als auch das esoterische Christentum davon ausgeht, dass ein Bodhisattva ein hohes, fast göttliches Wesen ist, das durch einen geistig hochentwickelten Menschen hindurch an der Weiterentwicklung der Menschheit arbeitet.

Denke mal an Zarathustra und Moses. Auch der Dalai Lama ist ein solches Vorbild.

Das hohe geistige Wesen ist im esoterischen Christentum ein Erzengel.

Im Buddhismus, der die Begriffe Engel und Erzengel nicht kennt, nennt man diese göttlichen Wesen Götter oder Göttinnen. Im Grunde sind sie aber dieselben.

Beide Strömungen sagen uns also, dass wir Menschen im persönlichen Leben und auch als Menschheit geführt werden von hohen geistigen Wesen.

Die Weiße Loge

Das esoterische Christentum fügt hier noch einen ganz anderen, besonderen Gesichtspunkt hinzu, den der Buddhismus nicht kennt. Darüber werde ich ihnen jetzt erzählen.

Alle Bodhisattvas die von Zeit zu Zeit zur Erde kommen, um uns zu unterrichten und weiter zu bringen, bilden miteinander eine geistige Gemeinschaft.

In der Esoterik wird diese hohe geistige Gemeinschaft 'die Weiße Loge' genannt. 'Weiß', weil aus dieser Gemeinschaft das Wahre und das Gute in höchster Form ausströmt.

Wo findet man die Weiße Loge, diese Geistgemeinschaft?

Wenn wir die geistige Kraft und das hohe Bewusstsein hätten, um in hohen, sehr hohen Regionen der geistigen Welt aufzusteigen, was würden wir dann sehen?

Dann würden wir in den hohen, hohen Bereichen einen Kreis antreffen, der aus zwölf Bodhisattvas besteht. Unter diesen Zwölf würden wir den großen Zarathustra finden, den großen Hermes, Moses, Jeshua Ben Pandira, den Gautama Buddha und andere.

Wir würden aber noch mehr sehen.

In der Mitte dieses Kreises der Zwölf, in der Weißen Loge, würden wir ein dreizehntes Wesen antreffen. Ein Wesen von dem Weisheit und Liebe ausgeht. Ja, das Weisheit und Liebe ist.

Ein Wesen also von ganz anderer Art und Qualität als die zwölf hohen Bodhisattvas um ihn herum.

Wir können diesen Kreis der zwölf Bodhisattvas und den Dreizehnten in ihrer Mitte, mit der Sonne vergleichen die ihr Licht und ihre Wärme zur Erde in der Umgebung ausstrahlt, und ihr Licht, Wärme und Leben schenkt.

Wenn man die Sonne wegnähme, würde alles verschwinden, weil dann kein Leben mehr möglich ist.

Die Urquelle alles Seins

So ist auch dieser Dreizehnte inmitten der zwölf Bodhisattvas die Urquelle alles Lebens auf Erden und im Kosmos.

Weisheit und Liebe strömen als lebende Substanzen aus ihm heraus. In seiner Seligkeit leben die Bodhisattvas und zu seiner Herrlichkeit blicken sie empor. Seine Offenbarung nehmen sie in sich auf und schauen welche Schritte die nächsten in der menschlichen Entwicklung sein sollen.

Was sie so aus dieser Urquelle aufnehmen, transformieren sie zu Weisheit, Erkenntnis, neuen Impulsen und Einsichten. Die bringen sie dann auf verschiedene Arten und Weisen zur Erde und zu den Menschen.
Dieser Dreizehnte ist also der große Inspirator und der hohe Führer der Weißen Loge der Bodhisattvas.

Aus seinem Wesen heraus unterweisen und führen die Bodhisattvas uns Menschen.

Wer ist dieser Dreizehnte?

Dieser Dreizehnte ist dieselbe hohe Gottheit, die Zarathustra im alten Persien Ahura Mazdao nannte, der große Sonnenlogos oder der hohe Sonnengeist.

Er ist dieselbe Gottheit, die in allen alten Religionen mit der Sonne assoziiert und 'der Kommende' genannte wurde, der alles Leben auf Erden erneuern würde.

Der Dreizehnte ist dieselbe Gottheit, die vor 2000 Jahren im alten Israel zur Erde kam, Mensch wurde in Jesus von Nazareth, durch Tot und Auferstehung ging und sich so mit allen Menschen auf Erden verband.

Der Dreizehnte ist derjenige, der im Christentum den Namen Christus bekam.

Seit seinem Kreuzestod auf Golgotha und seine Überwindung des Todes ist er aufs Tiefste mit uns Menschen und unserer Entwicklung verbunden.

Seine Verbindung mit uns Menschen kennt zwei verschiedene Aspekte.

Einerseits ist er die göttliche Kraft, die seit Golgotha im Inneren aller Menschen auf Erden lebt. Andererseits ist er kosmisch gesehen der höchste geistige Führer von allem was im Himmel, auf Erden und in der Menschheit geschieht und sich entwickelt.

Die Zweiheit findet man in den Worten die Christus im Matthäus Evangelium der Bibel spricht: ”Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.”

Auch in unserer Zeit kommen Bodhisattvas aus der hohen Weißen Loge im Auftrag des Dreizehnten zur Erde. Auf der Erde wirken sie durch Menschen hindurch.

Meistens sind diese Menschen Eingeweihte. Manchmal wirken Eingeweihte und Bodhisattvas öffentlich, oft bleiben sie im Verborgenen.

Was sie tun, ist Menschen neue Erkenntnisse, neue Fähigkeiten, neue geistige Impulse bringen, die dazu führen, dass unsere Entwicklung zu höheren Ebenen des Bewusstseins und Daseins weitergeht.

Neue gesellschaftliche Impulse

In unserer Zeit ist das Wirken der Bodhisattvas deutlich erkennbar an neuen gesellschaftlichen Impulsen, sowie an dem Prozess der Individualisierung, in dem wir uns jetzt befinden, aber auch an dem geistigen Erwachen der Menschen.

Wir können ihren Einfluss auch daran erkennen, dass wir uns bewusst werden in welchen Zustand sich die Erde befindet und in dem Bewusstsein, dass wir als Menschen eine Ganzheit bilden und zutiefst miteinander verbunden sind. Das sind nur einige Beispiele.

Wir können das Wirken der Bodhisattvas und der Weißen Loge auch an dem Auftreten besonderer Menschen in der Gesellschaft und in der Welt erkennen. Denke zum Beispiel an Obama, durch den deutlich eine höhere, inspirierende Kraft hindurch wirkt. So können wir – wenn wir darauf achten – an sehr vielen Phänomenen sehen, dass führende Kräfte wirken, die uns weiter bringen.

Bodhisattvas in der Zukunft: der Maitreya Buddha

Auch künftig werden Menschheitslehrer, Bodhisattvas, auf Erden erscheinen, die uns nicht nur neue Einsichten vermitteln und neue Fähigkeiten beibringen, sondern uns auch immer mehr vom wirklichen Wesen des hohen Sonnenlogos, Christus, offenbaren werden.

Einer von ihnen wird der Maitreya Bodhisattva sein, der in 2500 Jahren auf Erden zum Maitreya Buddha wird.

Benjamin Creme, ein schottischer Esoteriker, der überall Vorträge hält, sagt, dass der Maitreya in unserer Zeit bereits auf Erden erschienen ist und in London in einer pakistanischen Gemeinschaft lebt.

Für den Hinduismus, den Buddhismus und das esoterische Christentum gilt jedoch schon seit tausenden von Jahren die Vorhersage, dass der Maitreya, der Nachfolger des großen Buddha, 5000 Jahre nach dem Buddha auf Erden erscheinen wird und dann auf ganz erneuernde Weise wirken wird. Das ist in 2500 Jahren. Diese drei geistigen Strömungen stimmen in dieser Vorhersage überein.

Der Maitreya Buddha wird durch das Wort hohe geistige Liebe verbreiten. Er wird so die Stimme der göttlichen Liebe selbst sein, des hohen Sonnengeistes Christus.

In ihm werden der Buddhismus und das esoterische Christentum auf ganz neue Weise zusammenkommen.

Was können wir jetzt aus all diesen Erkenntnissen mitnehmen?

Ich denke das Wissen und das dazu gehörende Vertrauen, dass wir als Menschen nicht alleine stehen, dass wir aber von unglaublich hohen und kräftigen göttlichen Wesen geführt werden auf dem Weg, den wir Menschen gehen müssen.

Ein Weg der bekannt ist, und der dahin führen wird, dass wir einmal, wenn unsere Aufgabe auf Erden vollbracht ist, auf eine neue Weise wieder mit der göttlichen Welt vereint werden. Alle Arbeit der Weißen Loge ist darauf ausgerichtet.

Zum Schluss will ich Ihnen noch etwas Interessantes zeigen.

Die geheimnisvolle Weiße Loge von der ich sprach, können wir, ich würde sagen 'einfach', in den alten, mittelalterlichen Kathedralen dargestellt sehen.

In dieser Zeit gab es noch Glasmaler, Eingeweihte, 'deren Ohren hören und deren Augen sehen konnten', was die Grundlage unserer Welt ist.

Im nachfolgenden Bild der westlichen Rosette der Kathedrale von Chartres in Frankreich sehen sie den hohen Sonnenlogos, Christus, im Zentrum und - unmittelbar um ihn herum - im kleinsten Kreis, die zwölf Bodhisattvas. Und so wirkt die Kraft des Dreizehnten durch die folgenden Kreise hindurch bis hin zu uns Menschen.

Wir Menschen müssen uns in dieser Zeit die Weisheit und das Wissen, die in dieser Rosette zum Ausdruck kommt neu aneignen und in die Welt hinaustragen.

Ich hoffe, dass ich einen kleinen Beitrag dazu habe leisten dürfen.

(Detail)

 

naar boven